das Eingangsposting lautete :

Hier könnt ihr schon mal das erste Play starten - zum Warmwerden^^

Der Wald:
Ein großes Waldgelände aus verschiedenen, hohen Laubbäumen, ein kleiner Fluss sucht sich seinen Weg, hin und wieder sind kleinere Höhlen in bergigem Gestein zu entdecken.


Viel Spaß!

Divina war den beiden wortlos gefolgt, wie ein großer Schatten trottete sie dem Wolfspaar, das den Elch hinter sich herzog nach. Immer noch sah sie der Situation misstrauisch entgegen, doch Sentoki und Neva wurden ihr mit der Zeit immer vertrauenswürdiger. Sie brauchten einige Zeit, um die Höhle zu erreichen, Divina verspürte die Nervosität der beiden. Klar, wer machte sich schon keine Sorgen, wenn er seine Welpen in eienr Höhle zurückließ? Die Cremefarbene blieb vor dem Eingang stehen und wartete, den beiden zu folgen erschien ihr in diesem Moment nicht richtig.

Kara offnete die Lieder. Die dahinter verborgenen Augen fingen das Sonnenicht ein, dass über den Schnee tänzelte. Als die Grauwölfin den Kopf hob, spürte sie den warmen Körper Laikas neben sich. Auch Samir schien noch zu schlafen. Kara erhob sich und schüttelte die weißen Flocken von ihrem Fell. Die Luft war kühl und klar, und es hatte nicht sehr viel geschneit. Vielleicht würden sie heute etwas Beute machen können.

Darcia wurde von etwas angestoßen und der Reiz weckte sie. Die Fähe schlug ihre Augenlider auf und eine dunkle Gestalt beäugte sich über sie. Hellwach stand sie auf und schüttelte sich rasch, ehe sie genauer betrachtete, wer der Schatten war - ein Wolf! Auf ihrem Territorium! Sie hatte noch steife Glieder, aber sie war bereit, ihr Revier zu verteidigen, und streckte die Rute in die Höhe.
Ich kenne dich nicht. Du bist auf meinem Territorium., sagte sie so bestimmt wie möglich und versuchte ihre Augen in seiner Höhe zu richten, die golden und auf einer seltsamen Art und weiße ruhig glänzten. Aber sie schaute ihn nur herausfordernd an.

Auch wenn der junge Rüde seinen agilen Körper in eine niedrigere Kampfesstellung gleiten ließ, blieb sein Rückenfell glatt. "Falsch gedacht, das hier ist das Territorium des Mondrudels. Wobei; ich hätte wohl die Markierungen erneuern sollen. Sie wahren wohl zu schwach, entschuldige." Seine Augen hatten nichtmehr dieses amüsierte Funkeln, doch sie wirkten ruhig und auf unschuldige Weise besänftigend. Erst jetzt, wo Darcia ihn vor sich hatte, konnte sie erkennen, wie jung Sentoki noch war. Sein Hals war extrem schmal und seine gesamte Statur hatte noch den weniger eleganten zierlichen, schlanken Ansatz von dem eines Jungwolfes. Nur mit dem Unterschied, dass in ihm eine löwengleiche Stärke lag. Die stechenden schwarzen Pupillen musterten Darcia durchdringend, doch die Iris um sie hatte den freundlichsten Schimmer. Diese symphatieweckenden Punkte ließen ihn sanft, harmlos und fast schon unterwürfig wirken. Der junge Alpharüde würde erst noch im Laufe der nächsten Jahre seine Stärke, seine Statur und deren Ausdruck von Stolz vollständig entwickeln.

Warmes flutendes Sonnenlicht tränkte die Lichtung und ließ Samir ebenfalls aufwachen. Der Rüde richtete sich auf und streckte sich auf verspielte Weise, indem er kurz den Rücken verlängerte und das eine Hinterbein hinter das andere stellte. Leicht öffnete Samir einmal schlaftrunken die Schnauze und hob den Kopf, witternd anscheinend, ehe er im Augenwinkel Kara entdeckte. Für einen Moment schienen seine lagunenblaue Augen, ein glitzerndes Interesse zu zeigen, ehe ein leichter kalter Luftzug aufkam und Samir's eines Ohr zucken ließ. Die irren kleinen Pupillen des Rüden, umgeben von strahlendem Türkis, beobachteten den Wald. Die Seite von Samir's Pelz, die zu Kara gewandt war, war von Schnee bedeckt, sodass sein Fell halb schwarz, halb puderweiß war. Samir knickte leicht den Kopf ein um über die blutverkrusteten Wunden an seiner Brust zu lecken. Er meinte Kara's Blick auf ihm warzunehmen, blieb aber still.

Während die Wolfsjungen sie leise fiepend empfingen, neigten sich die Ohren der Wölfin in einer sanften Geste, ehe sie den Kopf hob und zurück sah. "Divina." Sie glitt durch die Blätterwand. "Komm." In ihren Augen war die Akzeptanz deutlich. " - Es ist in Ordnung." Als sie dies gesagt hatte, legte sie kaum merklich den Kopf schräg, ihre schneeweißen glühenden Elfenbeinaugen schienen die Wölfin ganz genau zu mustern, doch sie wirkten auf ihre ganz bestimmte Weise ruhig und sanft. Es schien kein Wunder, dass ein Wesen dieser Wölfin verfallen konnte. Es schien, als könnte man zu jedem Zeitpunkt in diese Augen blicken und die völlige Ruhe seinerselbst finden. So friedlich, ..so hypnotisierend.

Schweigend und beinahe lautlos war die Cremefarbene nach Nevas Aufforderung der Hellen wie ein Schatten nun doch in die Höhle gefolgt. Die Dunkelheit schien die Fähe zu erdrücken, ein einziger heller Fleck, inmitten von Schwärze, daneben noch Neva, die ebenso durch ihre helligkeit herausstach. Ohne ein Wort zu sprechen setzte sich die große Wölfin neben dem Höhleneingang wie eine Wächterin auf die Hinterläufe und betrachtete mit dem smaragdgrünen Blick die Wölfin. Auch den Welpen näherte sich Divina nicht, schließlich war sie Neva beinahe unbekannt. Neva, die der Cremefarbenen ein Rätsel war. Sentoki war so leicht zu verstehen, nciht, dass er einfach gestrickt wäre, aber ihm war deutlich anzusehen, wie er fühlte. Bei der Helleren konnte man dies auch, doch ihre Sanftheit und Ruhe, die sie ausstrahlte war für die Cremefarbene etwas kaum greifbares.

[Sry, falls es nicht deutlich war. Sentoki ist draußen und weiter weg.]

Karas sah zu,wie Samir seinen steifen Muskeln dehnte, die sich leicht unter dem rauchgrauen Pelz abzeichneten. Die Wölfin fragte sich, wie viel Kraft wohl im Körper des Rüden schlummern mochte, wenn er sich vollständig erholt hatte. "Guten Morgen, Krieger." Begrüßte sie Samir. Kommst dumit auf die Jagt?" Kara schüttelte sich noch einmal und fuhr sich kurz mit der Zunge über das grau-braune Fell. Vielleicht waren sie zu zweit erfolgreicher.

Darcia erwiderte Sentoki's sanften, goldigen, und zugleich festen, fixierenden Blick. Unbeeindruckt musterte sie den Rüden genauer. Er schien noch jung, kaum älter als sie selbst, so wie sie es einschätzen konnte.
Natürlich würde sie es mit ihm aufnehmen, wenn es nötig war.
Aus ihrer Kehle kam ein drosselndes Knurren hervor und sie zog die Lefzen hoch, wobei man ihre kleinen, aber scharfen Zähne sah.
Nun, jetzt ist es mein Territorium. Wenn du vergisst, dein Revier zu markieren, übernehmen es andere., sprach sie in einer tiefen und wütenden Tonlage. Insgeheim fragte sie sich jedoch, wie viele Wölfe sein "Mondrudel" ergaben.
Und ich befehle dir, zu verschwinden.
Sofort duckte sie sich, und ihr Instinkt übernahm die Oberhand. Ihr ganzer Körper war angespannt und sie war bereit, sich auf Sentoki zu stürzen und ihm den Gar aus zu machen.
Wenn es sein muss, werde ich dafür kämpfen.
Wieder endblößte sie ihre scharfen, weißen Reißzähne und ihr Nasenrücken krümmte sich, das kehlige Knurren noch immer anhaltend.

Der nachtschwarze Rüde, dessen Fang bleiche Atemwolken austoß, hatte den Kopf mit der tintendunkel zulaufenden Schnauze in den Nacken gelegt. Diese hob er und ließ seinen türkisen Blick zu Kara gleiten. "Klar." antwortete er und löste sich aus dem Strecken heraus und schüttelte den sein Fell durchtränkenden Schnee aus dem Pelz, ehe er ein paar Schritte in Richtung Kara machte, während denen er sie auf eine schlangenhafte beobachtete. Dann drehte er den Kopf weg und lief erst langsam, dann leicht trabend voraus. An den Bäumen vorbei windend, während die Sonne strahlenartig durch das Blätterdach trang und alles in ein zauberhaft schönes hellgrün und goldenes Licht, das von den Blättern ausging, tränkte.

Nur ganz leicht und in lockerer Haltung senkte Sentoki den Kopf zu ihr herunter, wie die unbeweglichen einer Schlange fixierten seine Augen die Wölfin. Er versuchte es nicht provozierend klingen zu lassen. "Ich möchte keinen Kampf mit dir." sagte er mit einer ruhigen Stimme, die vielmehr zu einer erfahrenen Neva, als zu ihm passte. Ganz ganz leicht tänzelte Unsicherheit in seiner Stimme, die diesmal nicht in seinen Augen zu erkennen war. Er wollte nicht kämpfen und schon garnicht gegen eine Wölfin, die noch dazu so jung war und anscheinend weniger Kraft als er, als Rüde, besaß. Auf ihre Kampfeshaltung ging er daher garnicht ein, sondern hatte nur leicht den Kopf, den Hals in gleicher Haltung, gesenkt und beobachtete jede Bewegung der fremden Wölfin wie ein Raubtier, das keinen Schritt mehr auf seine Beute zu, duldete. Die glühenden Augen waren intensiv und stechend, aber in ihnen tänzelte auch eine große, unverhohlene Vorsicht und Aufmerksamkeit, deren Bemerken vielleicht sogar von Sentoki gewollt war.

Darcia hielt einen Moment lang inne und starrte schweigend in Sentoki's seltsame Augen. Da ihr Gegenüber sie kaum provozierte, wurde sie etwas lockerer und nahm ihre normale Haltung ein, doch sie rechnete noch immer mit allem.
Also was willst du?, fragte sie und versuchte, ihre Stimme so fest wie möglich klingen zu lassen.
Kannst du denn nicht einfach verschwinden und wir sind quit?
So erhielt sie eine dominante Körperhaltung und stellte die Rute noch höher in die Luft. Sie wollte dem Rüden zeigen, wer hier der Boss war, damit endlich Ordnung herrschte.

"Ich sage es dir nicht nochmal" fiel ihr Sentoki ins Wort. Seine Augen hatten nichts Drängendes, aber etwas bestimmtes. Dieser Rüde wollte nicht kämpfen. "Das hier ist das Gebiet des Mondrudels.." Er wollte noch eine nachdrückliche Warnung hinzufügen, verstummte aber. Seine Augen fingen scheinbar an ihre Reaktion zu mustern, auf eine unglaublich ruhige, studierende Art. Es wirkte eher vergeblich, wie er versuchte den Kampf zu meiden, doch etwas lag in diesen Augen. Etwas, das einem jeden Fremden Unbehagen bereitete.

Darcia verengte die Pupillen und betrachtete Sentoki noch ein mal.
Eine lange Pause folgte, da sie zu entschlüsseln versuchte, was ihr Gegner vorhatte, dann jedoch sprach sie nur felsenfest und trotzig.
Ich gebe mich nicht geschlagen., erwiderte sie bestimmt und neigte das Kinn leicht zur Brust, noch immer dominant, die Rute in die Höhe gestreckt.
Sie zeigte plötzlich ihre Zähne, die hinter dem schwarzen Mundrand hervor stachen und machte eine Scheinattacke, um den Fremden zu warnen. Ihre Nerven waren am Ende, entweder verletzte sie diesen Jungspund bis er aufgab oder sie verjagte ihn. Hasserfüllt gab sie ein ähnliches "Fauchen" von sich und zog die Lefzen hoch.
Du kannst doch nur reden!, knurrte sie. Was du sagst ist mir egal.
Diesesmal würde sie ihn aber wirklich ernsthaft verletzen, sie war durchaus in der Lage, bloß hatte sie herausgefunden das der Rüde sie sehr unterschätzte.
Kämpfe oder flüchte, du Feigling! Dies hier ist jetzt mein Revier!, brüllte sie und fixierte provozierend wieder seine goldenen, ruhigen Augen.

Bei ihrem letzten Satz legte Sentoki die Ohren mit leise funkelnden Bernsteinaugen an. Merklich nahm er einen längeren Luftzug, bei dem sich seine Brust deutlich vorhob, ehe er ebenfalls in eine niedrigere Haltung ging. Er wollte es nicht, aber diese Wölfin legte es auf einen Kampf an. Seine Unschlüssigkeit und der Widerspruch in seinem Inneren war in dem wilden scheinbar ärgerlichem kämpferischen Funkeln in seinen Augen verbogen. Kurz spannten sich die Muskeln seiner Hinterläufe, ehe er völlig unerwartet auf sie zustürzte. Mit einem reißerischen Luftzug, der nur die leichte Andeutung eines Knurrens war, überwältigte er die Fähe. Als er sie zu Boden stürzte zeigte sich für diesen kurzen Wimpernschlag die brutale tödlich schnelle Energie, die in ihm steckte. Innerhalb eines kurzen Atemzugs war er über ihr und stieß verdrossen laut die Luft aus. Erst als er dies tat, konnte Darcia durch die Stärke des Atemstoßes spüren, dass seine Zähne nur wenige Zentimeter von ihrer Kehle entfernt waren und der Rüde kurz davor war, sie zu töten, hätte in seinen Augen nicht dieses intensive Gefühl gesteckt, dass den innerlichen Widerspruch seiner Tat deutlich darlegte - "Hör jetzt auf!" schreite er laut und mehr als deutlich. - Und wenn es ihn selbst tödlich verletzte, er würde niemals zubeißen.

Kara blickte dem schwarzen Rüden einen Augenblick nach, als er mit leichten Schritten vorantrabte. Die Muskeln unter seinem Pelz bewegten sich geschmeidig und kraftvoll im Rythmus seiner Bewegungen. Wie schön er doch ist... dachte sie und mit langen, eleganten Sätzen schloss die junge Grauwölfin schließlich zu Samir auf. Kara konnte die Jagt kaum erwarten. Es war lange her gewesen, seit sie dieser Beschäftigung mit einem ihrer Artgenossen unternommen hatte und Kara war froh darüber, endlich wieder in Gesellschaft zu sein. Und vielleicht würden sich noch mehr ihrer Gemeinschaft anschließen. Als die Fähe den Köpf hob, sah sie das wunderbare Farbenspiel der Morgensonne auf den vereinzelten Blättern. Schade, dass der Wald sich bald unter dichtem Weiß schlafen legen würde.

Als Samir Kara's Bewegung im Augenwinkel warnahm, verlangsamte er seine Schritte mit einem neugierigen Blick in seinen wasserfarben strahlenden Augen. Auf eine kindliche, bewundernde Weise glänzte das Türkis seiner schönen Augen, als er erst zu Kara blickte und dann ebenfalls den Kopf zu diesem Schauspiel hob. Der dunkle Rüde stand inmitten eines Sonnenstrahls, als er stehenblieb. So düster wirkte er gegenüber dem Sonnenlicht, so verschieden. Als würde er nur der Nacht gehören. Doch als er seinen Kopf langsam seitlich von Kara's Blick hinabsenkte, strahlte in seinen Augen dieser bewundernde Ausdruck. Es wirkte, als könnte nichts seine Augen sonst so hell erstrahlen lassen, als dieses Glühen der Freude an diesem Moment, den er gerade erlebte. Dieser Augenblick war wahrhaft wunderschön. Die letzten hellgrün strahlenden Blätter, bedeckt von regenbogenfarben glitzerndem Schnee, auf den die Sonne fiel und den Wald mit solch warmen Licht durchflutete, dass man die Wärme förmlich spürte. Stark sog er die Luft durch die geblähten Nasenflügel ein, roch das nasse Gras und den kalten Schnee. Dieser Luftzug war so rein, so unbefleckt. Ein Ausdruck des Friedens. Wenn das Leben von klein auf nur Kampf und Tod kennt, lernt man den Moment umso mehr zu schätzen.

In den ersten Sekunden war Darcia völlig überrascht und überrumpelt. Alles ging so schnell: der Sturz, die glitzernden Zähne, der Aufprall und der Darauffolgende Schmerz am Hals. Sentoki hatte sie unter Kontrolle und Fest im Griff. Die Fähe schnappte nach Luft, ehe der Rüde ihre Lunge wieder zudrückte. Egal was sie auch tat; kräftig mit den Beinen strampeln, wütendes Knurren oder einfach nur angespannter Körper, es half nichts.
Deshalb blieb sie ergeben liegen, die Ohren noch immer platt angelegt und das Fell gesträubt, wartete auf den alles entscheidenden Biss.

Über ihr vibrierte der sich stark hebend und senkende Brustkorb Sentoki's. In leichten Stößen entwich die Luft mit einem leise rasselnden Geräusch seinem Fang, den er nun langsam von Darcia wegzog. "Lass mich das hier nicht bereuen." sagte er leise, dafür aber mit umso mehr durchdringendem Blick seiner von glitzerndem Bernstein umgebenen Pupillen. Ganz langsam erleichterte er Darcia von seinem Körpergewicht, indem er langsam von ihr stieg und dann ein paar zügige Schritte nach hinten machte, um nicht in der Reichweite ihres Fangs zu sein, sollte sie die Chance nutzen ihn zu verletzen. "Hör mir zu.. : Ich möchte dich nicht verletzen, also zwing mich nicht dazu mich zu verteidigen.. Das hier ist das Revier meines Rudels und ich verteidige es mit meinem Leben." Noch war ihm nicht anzusehen, dass er der leitende Rüde war, noch zu nachsichtig wirkte er, nach dieser Aktion der Wölfin. Doch in seinen nächsten Worten hallte die Autorität eines Alphas:"Sei mein Freund oder mein Feind." Seine Augen hatten ein kämpferisches Funkeln, dass diesen Worten Nachdruck verlieh und den jungen Rüden nichtmehr so nachsichtig und harmlos erscheinen ließ. Seine Worte verebbten in einem bedeutungsvollen Schweigen und sein Blick lag still, aber intensiv wie nie, auf der Fremden.

Darcia hob den Kopf, ihr Blick war würdig und gleichgültig. Sie hatte so vieles aufgegeben: ihre Freunde, ihre Sicherheit, der Schutz, ja fast ihr ganzes Leben hatte sie dahingelegt um diese Reise anzutreten und mit Stolz die Berge zu besiedeln. Und dann kam ihr der besserwisserische Rüde ins Bild, der alle ihre Wünsche und Ziele zerstörte.
Sie war so frustriert und enttäuscht, davon, dass sie es doch nicht geschafft hat. Sie hatte wirklich gedacht, ihr Leben in den Bergen erneut zu versuchen und vielleicht auch hier zu sterben, aber so wie es aussah, ließ es der hartnäckige Rüde vor ihr nicht zu.
Die Fähe war noch voller Aggressionen und Wut, weshalb sie ihr Kinn dominant zur Brust senkte und ihren Gegner giftig anstachelte.
Dieses mal hast du gewonnen. Aber ich sage dir eins: Weiter würde ich nicht so machen. Deine Feinde werden stärker - und ich werde mächtiger. Also pass auf wie du beim nächsten mal handelst.
Damit drehte sie sich um und machte kehrt. Ihr Geschmeidiger, kleiner aber kräftiger Körper verschwand, als sie immer tiefer nach unten lief.

Völlig still blickte Sentoki ihr hinterher. Ihre gereitzte Reaktion von vor ein paar Sekunden spielte sich in seinen Gedanken ab. Schweigend, scheinbar nicht wissend, was er jetzt tuen sollte, zögerte er schweigend, beobachtete sie. In seinen Augen zeigte sich in einem dunklen Schatten der Ausdruck von..Verwirrung? Misstrauen?
"Ernsthaft?" rief er durch den Wald. Den bernstein glühenden Blick fest auf die Fähe fixiert. "Du gehst einfach?"

Darcia stellte die Ohren nach hinten und lauschte Sentokis Worten. Wie lange würde es dieser Rüde denn noch ziehen?
Seufzend kletterte sie die Felsen zurück und blieb in einiger Entfernung stehen. Ihr Schulter- und Nackenfell war genervt gesträubt.
Was hätte ich sonst tun sollen? Ich kenne wenigstens die Bedeutung von Würde und Stolz, die du aber wie ein Verrückter missachtest., knurrte sie leise und legte die Ohren platt an. Sie hatte nicht die geringste Lust, eine Diskussion mit diesem Schnösel zu führen, und würde sich auch gleich wieder umdrehen, aber erst mal erwartete sie Sentokis Reaktion.

Kara löste den Blick von dem prächtigen Farbenstiel über ihr und wandte ihre sonnenscheingleichen Augen wieder dem schwarzen Rüden zu. Was er jetzt wohl dachte? Was glaubst du. Fangen wir etwas? Ihre Worte waren beinahe erfüllt von einer kindlichen Erwartung, als würde der Winter nicht mir kalten Klauen um sich greifen. Natürlich wusste Kara nur zu gut, dass Beute rahr war, trotzdem wollte sie sich nicht entmutigen lassen und trabte wieder langsam voran, die Ohren lauschend aufgestellt, den grau-braunen Schwanz erhoben.

Der junge Rüde glitt immernoch mit zu Boden gerichteter Schnauze durchs Unterholz. Sein Magen knurrte so laut, dass Kenan dachte, das Geräusch würde mit Sicherheit alle Beute in die Flucht schlagen. Trotzdem trabte er beharrlich weiter. Vieleicht hatte er ja heute einmal Glück... vielleicht... nein, bestimmt wprde er Glck haben. Und da, tatsächlich, er hatte eine Fährte entdeckt! Freudig wedelnd wollte der Jungwolf lospreschen, doch er ermahnte sich, weiter ruhig zu bleiben, sonst würde er bestimmt zu viel Lärm machen.